Jarhead

Inhalt
Zu Fuß zieht „Jarhead“ in einen Krieg, der in der Luft entschieden wurde. Der Marine Scharfschütze Swoff (Jake Gyllenhaal), frisch aus dem Ausbildungscamp, Camus-Leser und Soldat in der dritten Generation, wird gemeinsam mit seinem Teampartner Troy (Peter Sarsgaard) und seinen Kameraden in der saudischen Wüste stationiert, um auf den Krieg gegen den Irak zu warten. Doch der erste Golfkrieg, die Befreiung Kuwaits, war kein Krieg, der am Boden geführt wurde, sondern mit Kampfjets, Raketen und intelligenten Bomben. So graben sich die Marines im Wüstensand ein, hängen Fotos und Abschiedsbriefe ihrer Freundinnen an die ‚Wall of Shame’, wenn sie von ihnen betrogen oder verlassen wurden, wetten auf Skorpionkämpfe, spielen Football mit Gasmasken, retten sich in Zynismus, masturbieren oder warten einfach nur ... auf das Ende des Krieges, auf seinen Anfang oder nur auf den ersten Schuss.
Meinung

Anti-Kriegsfilme können missverstanden werden, denn was vom Regisseur abstoßend gemeint war, kann auch als das Gegenteil aufgefasst werden. So geschehen in "Jarhead", als die Soldaten sich "Apocalypse Now" ansehen und beim legendären Walkürenritt anfangen begeistert zu johlen und zu gröhlen. Bei "Jarhead" kann dieses Missverständnis kaum auftreten - schließlich gibt es mangels Krieg keine Kampfszenen. Und an den gezeigten Dingen wie "Friendly Fire", im Ausbildungslager getötete Rekruten, dem Einnehmen ungetesteter Medikamente und dem Verbrennen der Uniformen nach dem verpassten Krieg kann das sicher nicht passieren. Wegen genau dieser Szenen wurde der Film übrigens nicht vom US-Militär unterstützt, wie das bei heroischen Filmen wie "Pearl Harbor" der Fall war.

Fazit: Guter Anti-Kriegsfilm - nichts für Actionfans.
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oli61 - 30. Jan, 18:29
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