Sophie Scholl - Die letzten Tage

Sophie-Scholl
Inhalt
Mit Sophie Scholl - Die letzten Tage setzte Regisseur Marc Rothemund der berühmten Widerstandskämpferin ein beeindruckendes filmisches Denkmal, dessen akkurate und authentische Nachzeichnung der Ereignisse in den fünf Tagen von Scholls Verhaftung bis zu ihrer Hinrichtung am 22. Februar 1943 auf den originalen Vernehmungsprotokollen der Nazi-Diktatur basiert. Jahrzehntelang in Kellerarchiven der Sowjetunion und der DDR verschwunden, kamen die historischen Dokumente erst nach der deutschen Wiedervereinigung erneut zum Vorschein, und bildeten schließlich die Grundlage für das packende Drehbuch von Fred Breinersdorfer, in dem sich die mutige Münchener Studentin Sophie Scholl (herausragend gespielt von Julia Jentsch, Die fetten Jahre sind vorbei) ein kammerspielartiges Rededuell mit ihrem Vernehmungsbeamten, dem systemtreuen Gestapo-Beamten Robert Mohr (Alexander Held), liefert. Bis hin zum Schauprozess vor dem berüchtigten Blutrichter Roland Freisler und der Hinrichtung von Sophie, ihrem Bruder Hans und ihrem Mitstreiter Christoph Probst von der Widerstandsgruppe „Die weiße Rose“ dokumentiert Regisseur Rothemund mit einer effektiven, zurückhaltenden Inszenierung die verbürgten Ereignisse mit beeindruckender historischer Akribie und erschafft so ein tief bewegendes Portrait dieser jungen Frau, deren moralische Standhaftigkeit auch heute noch ein bewundernswertes Vorbild ist. Verdientermaßen wurden Marc Rothemund und Julia Jentsch dann auch auf der Berlinale 2005 mit den Preisen für Regie und beste Hauptdarstellerin belohnt.

Meinung
Ein starker Film mit einer überragenden Julia Jentsch in der Titelrolle. Da der Film ausschließlich die letzten fünf Tage der Protagonistin beleuchtet, kann er auch detailiert auf die Geschehnisse eingehen. Der Film besteht nach der Einführung fast ausschließlich aus Dialogen, was etwas an ein Theaterstück erinnert. Vor allem stehen immer wieder die Verhöre von Robert Mohr mit Sophie Scholl im Vordergrund. Zu Beginn ist die Hauptdarstellerin noch in der Verteidigung, um beim letzten Verhör vor ihrer Verurteilung in die Offensive zu gehen und einen etwas nachdenklichen Gestapo-Beamten Mohr zurückzulassen. Gerade letzterer soll verdeutlichen, dass auch ein beinharter Nazi ansatzweise so etwas Ähnliches wie Sympathie für Andersdenkende empfinden kann.

Genauso brillant wie Hauptdarstellering Julia Jentsch: Alexander Held als Robert Mohr und André Hennicke als beängstigender Richter Freisler, der die Gerichtsverhandlung zur sehenswerten Farce geraten lässt.

Ein sehenswerter Film, und alles andere als Popcorn-Kino.

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